Lions beflügeln die Jugendförderung
Zum fünfzehnten Mal fand in der Vorweihnachtszeit der Lions-Jazz-Abend statt und dieser war auch die Abschlussveranstaltung des 40-Jahr-Jubiläums der Lions Klosterneuburg-Babenberg und des 50-Jahr-Jubiläums der Musikschule Klosterneuburg. Dementsprechend ehrgeizig waren Organisationsideen und Programm, um einen besonderen, unvergesslichen Konzertabend zu gestalten und die Jugendförderung zu beflügeln.
Die Babenberger Halle ersetzte dieses Mal den Raiffeisensaal, die mit stimmungsvollem Kerzenlicht geschmückt wurde. Bereits im Foyer wurde das zahlreiche Publikum (ausverkauft!) – darunter Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager und Stadträtin DI Dr. Marie-Theresia Eder sowie weitere Stadträte – vom Sax-Quartett der Musikschule bei einem Glas Sekt auf das Konzert eingestimmt.
Nach der Begrüßung im Saal durch den Moderator des Abends Lions-Präsident Patrick Köck ging es gemäß dem Motto des Abends gleich mit Gershwin los.
Annely Peebo, die vielseitige Opern- und Operettensopranistin zog den Saal mit bezaubernder Stimme und einem temperamentvollen Auftritt mit „by Strauss“ und „Summertime“ in ihren Bann – professionell begleitet vom „Musikschullehrer-JazzstarEnsemble“ Erwin Schmidt (piano) – der auch das musikalische Programm des Abends zusammengestellt, arrangiert und auch die Proben organisiert hat –, Gottfried Schnürl (drums), Herwig Gradischnig (sax) und Raphael Preuschl (bass).
Dank und Hochachtung gebührt allen Künstlern, die – wie Annely Peebo – den SchülerInnen unserer Musikschule als LehrerInnen ihre Expertise zur Verfügung stellen!
Die Lions-Jazz-Abende stehen unter dem Zweck der Kinder- und Jugendförderung. So kommt der Reinerlös der Abende der Förderung der SchülerInnen der Musikschule Klosterneuburg zugute.
Ein Anlass für den Moderator Patrick Köck, über die Leo Lions und die Leo Clubs als Jugendorganisation von Lions International zu berichten, die Jugendlichen bis zum 30. Lebensjahr offenstehen und das Ziel verfolgen, Bedürftigen – vor allem wieder Jugendlichen – durch in erster Linie ehrenamtliches Engagement und Aktivitäten zu helfen und dadurch gleichzeitig die eigene Persönlichkeit zu bilden.
Doch zurück zum Konzert! – Als zweiter Teil des Abends war – laut Programm – ein „Surprise Act“ angekündigt – und der wurde trefflich inszeniert: Frau Direktor Basili lüftete das Geheimnis, und durch den Saal schritten selbstbewusst – begleitet vom Applaus des Publikums – die rund 60 Mitglieder der „Jungen Sinfonie Klosterneuburg“ und spielten Gershwins „Rhapsodie in Blue“ unter dem Dirigenten Claudius Traunfellner und Julian Groller (Klasse Marco Basili) als hervorragenden Solisten am Klavier.
Die hervorragende musikalische Qualität der Darbietung der jungen Talente, aber auch der Umstand und das Bewusstsein, dass die Musikschule über ein Orchester samt Solisten von – mit Ausnahme einiger weniger LehrerInnen – ausschließlich
eigenen SchülerInnen verfügt, machte den Auftritt zu einem Höhepunkt, der das Publikum zu begeistertem Applaus hinriss. Die junge Sinfonie belohnte diese Begeisterung mit einer Teilwiederholung als Draufgabe.
Sogar in der Pause wurde das Publikum musikalisch verwöhnt. Das Royal-Garden Klarinettenensemble unter Georg Riedl sorgte für angenehmen Hintergrund – da spielte es auch kaum eine Rolle, wenn Getränke oder die schmackhaften „Etagere“ eher zögerlich zur Verfügung standen. Der – wie früher – von den Lions selbst versehene Getränkedienst und das Buffet der Lions-Damen war da viel verlässlicher.
Mit Spannung wurde der dritte Teil des Abends erwartet. Den bestritt – wieder mit den „Musikschullehrer-Jazzstars“ – Carol Alston, eine treue Interpretin bei zahlreichen bisherigen Lionsjazzabenden.
Schon zur Tradition geworden bringt der jeweilige Präsident der Lions Babenberg als Moderator des Abends auch einen eigenen show-act – und so sangen Carol Alston mit Patrick Köck Gershwins „somebody loves me“ – bewundernswert harmonisch dieses Duett. Mit „It is wonderful, it´s marvelous“ wurden Erinnerungen an „Ein Amerikaner in Paris“ und Gene Kelly sowie an „Funny Face“ und Fred Astaire und Audrey Hepburn etc. wach.
Die vorweihnachtliche Stimmung wurde kurz durch „I got rythm“ unterbrochen: Herwig Gradischnig, Saxophon, legte ein exzessives Solo hin, und – auf der anderen Seite, wie cool Raphael Preuschl trotz nicht minder intensivem musikalischem Ausdruck blieb – eine mitreißende Interpretation dieses Standards.
Ganz tief ging die nächste Nummer: „I love you Porgy“ – Carol Alston, nur mit Erwin Schmidt, als bestens übereinstimmendes Duo. Man konnte eine kaum zu übertreffende Romantik und gleichzeitige Nachdenklichkeit dieses Liedes hören. Überhaupt verstand es Carol Alston besonders, mit wandelbarer Stimme und Gestik, mit unglaublich natürlichem Auftritt, mit differenzierten mitunter launischen Anmoderationen und nicht zuletzt mit Einbeziehung des Publikums jeder Nummer einen intensiven, eigenen treffenden Charakter zu geben – mit entsprechend einfühlsamer Unter-stützung der Instrumentalisten.
„Our love is here to stay“ und „It ain´t necessarily so“ waren weitere Beispiele. Zu „Heaven“ und „This little light is mine, let it shine“ forderte Alston die Mitwirkung des Publikums ein. Bei „Heaven“ erst mit Klatschen, streckten nach ihrer Anweisung geschätzte 500 Gäste bei jedem „shine“ ihre Arme in die Höhe – Stimmung wie noch nie im Publikum!
Für den Moderator war der Abend „ein Traum“ – sein Dank ging an alle Mitwirkenden, Organisatoren und insbesondere an alle Gäste, die mit ihren Eintrittsspenden letztlich die Übergabe eines Schecks an Frau Direktor Basili über einen beachtlichen Reinerlös zur Förderung der SchülerInnen ermöglichten. Der Elternverein schließt sich mit herzlichem Dank an.
Der „Traum“ hingegen war noch nicht zu Ende!
Gemeinsam wurde „Oh happy day“ musiziert – das Publikum gab den Chor. „Merry Christmas to you“ als Zugabe beendete unter nicht enden wollendem Applaus den Abend in vorweihnachtlicher Freude. Eine wirklich außergewöhnliche, begeisternde und überaus gelungene Veranstaltung – dieser 15. Lions-Jazz-Abend im Rahmen der großem Jubiläum.
Dr. Robert Krasa